Herzlich Willkommen bei der

Karate-Abteilung PSV Stuttgart e.V.

Achtung:


Während der Sommerferien findet das Training am Samstag und Dienstag wie gewohnt statt.


Erreichbarkeit:


Wir haben unseren alten E-Mail Account gelöscht, sind aber nach wie vor per Telefon und neuer E-Mailadresse erreichbar. Die Adressen findet Ihr unter:  www.psv-stuttgart.de


Karate


„Shori ni chikamichi nashi!“ Der Weg zum Erfolg kennt keine Abkürzung (Tanaka, Masahiko)



Über den tieferen Sinn

Auf Grund eines Beitrags – bestünde er auch aus 10.000 Worten – diesen restlos erfassen zu wollen, 

wäre vergleichbar dem Versuch, vom Betrachten des Bildes eines Reissacks satt zu werden.

Dem wahren Kern von Karate kann man sich nur durch fortwährendes jahrelanges Praktizieren nähern.

Es ist gleichgültig, aus welchem Grund man einst mit dem Training begonnen hat. Wichtig ist nur, dass 

dieser - auch in schweren Zeiten – stets zum weiter trainieren motivieren kann. 


Die Verleihung des „Schwarzen Gürtels“ bedeutet nicht die Geburt eines „großen Meisters“, sondern 

fordert dessen Träger nur auf, sich als Suchender auf den Weg zu begeben. Einzelne Techniken 

erlernen ist nicht mit dem Vordringen zum Kern von Karate zu verwechseln. Karate muss in seiner 

ganzen Vielschichtigkeit – technisch, physisch, mental – zum zweiten Ich werden, zur „natürlichen 

Haltung“. So wie niemand über das „Wie“ des Gehens bei jedem Schritt nachdenkt, darf sich auch 

der fortgeschrittene Karateka keine Gedanken über die „richtige Techniken“ machen. In diesem 

Stadium erlangt man einen Zustand in dem man nicht mehr „Karate macht“ sondern „Karate etwas 

aus einem gemacht hat“. 


Dies zu entdecken ist eine lohnenswerte Aufgabe und gibt manchem für Jahrzehnte oder sogar ein 

ganzes Leben einen erfüllten „Sinn“.




Über die Technik

Die meisten erlernen während ihrer Karate-„Karriere“ eine ganze Menge „Techniken“. Angriffs-

„Techniken“, Verteidigungs- „Techniken“, technische Bewegungsabläufe,...  Kurzum: Irgendwann 

schwirrt einem der Kopf und man verwechselt Technik mit dem Karate selbst. 


Techniken sind aber – wenn korrekt erlernt – nur gute und brauchbare Werkzeuge für unter-

schiedliche  Anwendungsfälle. So wie man mit einem Hammer nur schlecht Schrauben eindrehen 

und mit Schraubendrehern keine Radmuttern bei einer Reifenpanne lösen kann, so ist auch im 

Karate stets das tatsächliche situative Gesamtumfeld wichtig, in dem sich eine Technik als nutzlos 

oder nutzbringend erweisen kann.

 

Training bedeutet also nicht nur die Vermittlung technischen Wissens, sondern eben auch Schulung 

situativer Wahrnehmungsfähigkeit, Vorbereitung auf emotionale Eigenreaktionen (Umgang mit 

Schmerz, unkontrollierte Aggression, „Adrenalinrausch“, Frust, Triumph..), Vermittlung korrekter 

Einschätzung von gefährlichen und ungefährlichen Raumpositionen und vieles mehr. 


Dies sollte immer bedacht werden.



Über die Ideale

Karate ist Kampfkunst und nicht Wellnessgymnastik mit hohem Kuschelfaktor. Dessen sollte man

sich stets bewusst sein. Wofür es sich lohnt zu kämpfen, mit welchem Einsatz und welchen Preis 

man letztendlich zu zahlen bereit ist, ist keine technische Frage, sondern eine Frage des ethischen 

Überbaus – was Karate im Übrigen von K1, Kickboxen und was sich heute sonst noch unter dem 

Oberbegriff „Kampfkunst“ tummelt, unterscheidet.


„karate ni sente nashi“ = „Im Karate gibt es keinen 1. Angriff!“

„karate wa gi no tasuke“ = „Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit!“


Dies ist das ethische Grundgerüst in dem der Karateka lebt, wirkt und kämpft und an dem er sich 

letztlich auch messen lassen muss. 


Die ständige Beschäftigung mit diesen und einigen anderen ethisch-moralischen Grundsätzen des 

Karate – übrigens auch im Alltag – wirkt im positiven Sinn charakterbildend und verhindert das 

Abgleiten auf die Ebene des allzu billigen Egotrips.



Über den Kampf

Irgendwann muss sich der Karateka doch auch dem echten Kampf stellen. Egal ob im Dojo oder 

draußen in der Welt. Erst dann merkt er, dass er bedauerlicherweise viel zu umfassend mit sich 

selbst beschäftigt ist. Mit seinen Ängsten, seinen Emotionen, seiner Entwicklung von Strategien, 

seinen Vorhersageversuchen über mögliche zukünftige Reaktionen seines Gegners, seinen …

Und er verliert.


Beim Training des Kampfes kommt es im Karate - wie in jeder echten Kampfkunst - darauf an, 

seinen Geist zu „leeren“. Erst im Zustand der „Leere“ und „Absichtslosigkeit“ ist der Geist und 

Körper wirklich frei, die erforderliche Reaktionen zu entfalten, die geeignet sind, den Kampf erfolgreich 

zu beenden.


Dies kann nicht in der Theorie, nicht in Videos oder aus Büchern gelernt werden. Der einzige Weg 

geht über die Überwindung der eigenen Ängste und dem sich Stellen einer tatsächlichen (Übungs-) 

Kampfsituation. 


Und das immer und immer wieder.




Über das Leben

So tritt man also hinaus aus dem Dojo ins „wahre Leben“. Und überlegt sich, wie man sein erworbenes 

Wissen im Alltag anwendet. Und wählt (hoffentlich!) den Weg der Bescheidenheit und Aufrichtigkeit, 

ist höflich und wird zum Helfer der Gerechtigkeit...Und merkt, dass man noch eine ganze Menge an 

sich arbeiten muss … und geht zurück ins Dojo, arbeitet weiter an seiner Vervollkommnung … und 

geht wieder hinaus ...


Das ist der Weg! DO! Es lohnt sich ihn zu beschreiten! Der längste Weg beginnt mit dem 1. Schritt!


Doch lassen wir zum Schluss nochmals unseren Karatestilgründer zu Wort kommen:


„Karate Do ist eine noble Kampfkunst, und jene, die stolz darauf sind, Bretter zu zerbrechen oder 

Ziegel zu zerschlagen, oder damit angeben, außergewöhnliche Taten zu vollbringen, wie Fleisch in 

Streifen zu reißen oder Rippen herauszureißen, verstehen in Wirklichkeit nichts von Karate. 

Sie spielen herum in den Blättern und Zweigen eines großen Baumes ohne die kleinste Vorstellung 

vom Baumstamm.“

(Funakoshi, Gichin)